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Das Geheimnis der Computer |
Als ich in der elften Klasse war - das muss 1981 gewesen sein - hat meine Schule, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Kleve, einen Computer angeschafft. Als Oberstufenschüler im Mathematik-Leistungskurs genoss ich das Privileg, an diesem Gerät von der Größe einer Waschmaschine unterrichtet zu werden - von einem Mathematiklehrer, der sich jeweils am Abend zuvor mühsam die Grundlagen der Programmiersprache "Pascal" selbst beigebracht hatte. In den Pausen wurde die Maschine später auch für die unteren Klassen freigegeben. Die machten uns Oberstufenschülern dann vor, wie man damit so selbstverständlich umgeht wie mit einem Telefon. Das war das erste Mal in meinem Leben - mit 16! - dass ich mir alt vorkam! Ich hatte einen Trend verpasst, der sich bis heute mit ungebremster Kraft fortgesetzt hat, und der immer noch weiter gehen wird. Inzwischen habe ich selbst Spaß an Computern und was man mit Ihnen alles machen kann. Ganz abgesehen davon, dass er ein selbstverständliches Werkzeug meiner täglichen Arbeit als Ingenieur ist.
Für meine Kinder wollte ich die erste Begegnung mit Computern nicht zu einem solchen Negativerlebnis werden lassen. Deshalb habe ich ihrer natürlichen Neugierde auch kaum Einhalt geboten, wenn es darum ging, sich mit Computern zu beschäftigen. Als ich allerdings im Jahre 2001 einen neuen Computer gekauft habe, und meine damals achtjährige Tochter Ansprüche auf den alten anmeldete: "Papa, dann kann ich ja deinen alten Computer haben!" (dieser Spruch gehört eigentlich auch auf die Kindermundseite!), musste ich zumindest aufschiebend tätig werden: Ich habe sie auf ihren elften Geburtstag vertröstet, an dem sie dann einen geschenkt bekommen sollte.
Wie wir alle wissen, gehen erstens die Jahre furchtbar schnell ins Land und haben zweitens Kinder in solchen Dingen ein phänomenales Gedächtnis! Jedenfalls war es irgendwann so weit, dass Katharina zu ihrem elften Geburtstag einen Computer bekommen hat.
Wenn man sich ein Klavier kauft, ist man noch lange nicht musikalisch, und bis man es richtig spielen kann, sind eine Menge Lernen und Üben erforderlich! Komischerweise glauben sehr viele Leute, bei Computern sei das anders!
Gott sei Dank sind Kinder von Natur aus neugierig und wollen von sich aus alles wissen, so dass das "Lernen und Üben" nicht so unangenehm ist - zumindest so lange man es nicht so nennt. Diesen Vorteil wollte ich für meine Tochter nutzen; da sie eine Leseratte ist, dachte ich mir, ein gutes Buch, das ihr die Zusammenhänge der Computertechnik erläutert, sei genau das Richtige. Es sollte ein ansprechend aufgemachtes Buch sein, das zu lesen genauso viel Spaß macht wie eine nette Geschichte. Es sollten auch nicht einfach Schritt-für-Schritt-Anleitungen drin sein, sondern es sollte vermitteln, warum die Dinge so und nicht anders sind, denn nur dann wird aus Wissen Verstehen, und nur Verstehen ermöglicht es, Probleme zu lösen und kreativ zu arbeiten, und nur so kann man selbständig weitere Erfahrungen sammeln. Nicht zuletzt sollte das Buch sprachlich einerseits der jungen Leserin entgegenkommen, aber andererseits auch alle Begriffe präzise erklären und benutzen.
Wer schon mal in einer Computerbuch-Abteilung gestöbert hat, weiß, wie viel Literatur es zu diesem Thema gibt; trotzdem habe ich kein Buch gefunden, das meinen Vorstellungen über das richtige Buch für meine Tochter entsprach!
So ist die Idee geboren, dieses Buch zu schreiben! Inzwischen habe ich es auch das eine oder andere Mal überarbeitet, und auch mein Sohn hat seinen elften Geburtstag nun schon einige Zeit hinter sich und einen Computer geschenkt bekommen.
Eigentlich wollte ich das Buch auch gedruckt herstellen und verkaufen lassen. Dazu hatte ich dann aber letztlich doch nicht das notwendige Durchhaltevermögen. Deswegen veröffentliche ich es auf diese Weise und hoffe, dass es noch den einen oder anderen interessierten Leser findet. Davon unter MiJan@MiJan.de zu erfahren, würde mir große Freude machen!
Michael Janßen
Ascheffel im Dezember 2008
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