Bunte Bits

5. Was man einstöpseln kann

5.1 Zentraleinheit

5.1.3 Speicher

5.1.3.4 Ordnung halten im Speicher

5.1.3.4.1 Namen geben

Neben dieser Notwendigkeit für Ordnung kommt noch ein ganz logischer Grund hinzu:

Bitte rufe dir noch einmal den Unterschied zwischen Arbeitsspeicher (dem RAM mit wahlfreiem Zugriff auf jede beliebige Speicherzelle) und den anderen Medien (Festplatte, Diskette usw.) in Erinnerung: Beim Arbeitsspeicher können wir jedes einzelne Byte lesen, indem wir nur die Adresse, das ist einfach die Nummer der Speicherzelle angeben. Wie aber sagen wir beispielsweise einer Festplatte, welche der vielen Nullen und Einsen, die auf ihr stehen, wir denn nun lesen wollen?

In Kapitel 3 haben wir gesehen, wie wir Zahlen, Texte, Bilder und Programme mit Nullen und Einsen darstellen können. Diese Bits sollen natürlich auch auf der Festplatte stehen können. Irgendwie müssen wir doch bestimmen können, welche Bits zu einem bestimmten Bild und welche zu einem bestimmten Text oder Programm gehören. Wie geht das?

Ganz einfach: Wir geben diesen Dingen Namen! Den Rest erledigt der Computer für uns! Du könntest beispielsweise das Bild in Abbildung 11 "Selbstbildnis" nennen und es unter diesem Namen auf der Festplatte speichern. Der Computer schreibt diesen Namen auf die Festplatte und dahinter schreibt er hin, wo auf der Festplatte die Bytes stehen, die zu diesem Bild gehören. Wenn du dann irgendwann Jahre später das Bild ansehen möchtest, kannst du deinem Grafikprogramm den Befehl geben, das Bild "Selbstbildnis" von der Festplatte zu lesen und in den Arbeitsspeicher zu laden. Der Computer sieht dann auf der Festplatte, an der Stelle wo die ganzen Namen stehen, nach, ob ein Bild mit diesem Namen gespeichert ist, und welche Bytes auf der Festplatte zu diesem Bild gehören. Dann kopiert er sie in den Arbeitsspeicher. Sobald das Bild dort steht, kann das Grafikprogramm damit arbeiten.

Wenn du nicht mehr weißt, wie das Bild heißt, das du sehen möchtest, kannst du dir auch alle Namen anzeigen lassen, die auf der Festplatte stehen. Dann kommt man meistens drauf, welches der richtige ist.

Alle Bytes, die zu einem Bild, einem Text, einem Programm oder einer anderen Einheit gehören, fasst man unter einem Namen zusammen. Das was unter einem Namen zusammengefasst ist, nennt man eine Datei; deren Namen nennt man den Dateinamen. Dateinamen müssen eindeutig sein, das heißt sie dürfen nur einmal vorkommen!

Die Art und Weise, wie die Daten innerhalb der Datei angeordnet sind, nennt man das Dateiformat.

Das englische Wort für Datei ist File (sprich: feil).

Der Bereich auf einer Festplatte oder Diskette, in dem die Dateinamen und ihre Speicherorte auf dem Speichermedium stehen, heißt File Allocation Table, abgekürzt FAT, was so viel heißt wie Datei-Zuordnungs-Tabelle.

Wenn du einmal Gelegenheit dazu hast, achte einmal darauf, dass das Speichern einer großen Datei auf einer Diskette oder Festplatte einige Sekunden dauern kann, das Löschen der selben Datei, aber sehr viel schneller geht. Hast du eine Erklärung dafür?

Wenn die Datei gespeichert wird, werden alle dazugehörigen Bytes auf die Platte geschrieben und dann der Name in die Zuordnungstabelle. Dafür müssen genau so viele kleine Magnete in die richtige Lage gebracht werden, wie die Datei Bits enthält.

Beim Löschen der Datei wird nur der Name aus der Zuordnungstabelle gelöscht, der Rest bleibt wie er ist! Das geht viel schneller! Da die Bereiche der Festplatte, wo die große Datei stand (bzw. nach dem Löschen zunächst auch immer noch steht), in der Zuordnungstabelle nicht mehr auftauchen, wird der Computer beim nächsten Speichern einer neuen Datei, diese dorthin schreiben.



5.1.3.4 Ordnung halten im Speicher Inhaltsverzeichnis
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5.1.3.4.2 Verschiedene Sorten