Bunte Bits

6. Bedienung

6.2 Betriebssystem

6.2.1. Windows Benutzerschnittstelle


6.2.1.4 Taskleiste

Die Leiste, die standardmäßig ganz unten am Bildschirm angezeigt wird, heißt Taskleiste. Task bedeutet im Englischen so viel wie "Aufgabe" und daher kommt auch die Bezeichnung: Im größten Teil der Taskleiste werden dir die Aufgaben angezeigt, an denen der Computer gerade arbeitet. Eine Aufgabe, an der ein Computer arbeitet ist natürlich - ein Programm!

Du kannst die Taskleiste auch an jede andere Kante deines Bildschirms verlegen, indem du einfach mit der linken Maustaste in einen freien Bereich klickst, die Taste festhältst und währenddessen die Maus an die gewünschte Kante bewegst; die Taskleiste kommt mit!

Platzierst du die Maus an der Oberkante der Taskleiste, so dass der Mauszeiger ein Doppelpfeil wird, kannst du die Taskleiste dicker machen. Das ist ganz hilfreich, wenn einmal so viel darin steht, dass man die Bezeichnungen nicht mehr lesen kann.

Die Taskleiste hat auch ein Kontextmenü: Klicke mit der rechten Maustaste in einen freien Bereich, um es aufzurufen.

Der Menüpunkt Alle Fenster minimieren ist gleichbedeutend mit dem Klick auf das Desktopsymbol (vgl. Abbildung 57!).

Mit dem Menüpunkt Eigenschaften rufst du ein Fenster auf, in dem du das Verhalten der Taskleiste einstellen kannst. Eine interessante Option ist dabei Automatisch im Hintergrund. Sie bedeutet, dass die Taskleiste nur dann angezeigt wird, wenn sich die Maus an der Bildschirmkante befindet.

In Abbildung 62 siehst du die Taskleiste meines Laptops, auf dem ich gerade diesen Text schreibe. Ich habe in dem Textverarbeitungsprogramm "Word" die Datei "Die Geheimnisse eines Computers.doc" geöffnet und außerdem das Programm "Microsoft Photoeditor" geladen (das brauchte ich nämlich, um Abbildung 62 auf die richtige Größe zu bringen).

Abbildung 62: Beispiel einer Taskleiste

Abbildung 62: Beispiel einer Taskleiste

Ganz links siehst du den Knopf Startbutton für das Startmenü, über das wir in Abschnitt 6.2.1.2 schon gesprochen haben. Dann kommt der sogenannte Schnellstart-Bereich, in dem man auch Verknüpfungen ablegen kann. Dort steht bei mir das Desktopsymbol aus 6.2.1.1 und Verknüpfungen mit den Programmen "Internet Explorer", "Quick Time" und "Microsoft Outlook Express".

Am rechten Ende der Leiste stehen Symbole für verschiedene Programmteile des Betriebssystems (Batterieüberwachung, Lautstärkeeinstellung, Uhr) oder auch zusätzlich installierte Programme (Antivirenprogramm, Handyverbindung, Scansoftware), die in diesem System Tray (Englisch für "System Schublade") genannten Bereich ein Symbol anlegen.

An deinem Rechner kann der Inhalt der Taskleiste natürlich anders aussehen, je nachdem wie er eingestellt ist.

Noch mal zurück zu dem größten Teil der Taskleiste, den gerade ausgeführten Programmen: Alle dort angezeigten Programme und die von ihnen zum Bearbeiten geöffneten Dateien befinden sich im Arbeitsspeicher! Du kannst auf die Schaltfläche eines Programms klicken und bekommst sofort dessen Benutzeroberfläche angezeigt, ohne dass es erst langwierig geladen werden müsste. (Mit der Tastenkombination [Alt]+[   →| ] kannst du auch zwischen den Fenstern wechseln.)

Ja mehr noch: Während du die Oberfläche eines Programms siehst und beispielsweise Eingaben machst, wird an den anderen Programmen weiter gearbeitet! Während also zum Beispiel in einem Programm ein Berechnung ausgeführt wird, kannst du in einem anderen Programm etwas anderes machen!

Wie können wir das mit dem in Einklang bringen, was wir über Programme gelernt haben, dass sie nämlich festlegen, was in welcher Reihenfolge getan wird?! Wie kann auf einmal die Reihenfolge der Aktionen geändert werden, nur weil ein weiteres Programm geladen wird?

Die Antwort ist, dass das Programm Betriebssystem die Abarbeitung der Anwendungsprogramme so steuert, dass immer der Reihe nach ein Befehl des einen, dann einer des nächsten, dann einer des übernächsten usw. abgearbeitet wird, und wenn alle Programme einmal dran waren, geht die Reihe vorne wieder los. Die Programme werden also nicht wirklich gleichzeitig bearbeitet, sondern nur quasi-gleichzeitig, aber weil das so schnell geht, merken wir das nicht.

Diese Steuerung passiert einfach dadurch, dass das Betriebssystem sich für jedes laufende Programm merkt, wo es im Arbeitsspeicher steht, und welcher Befehl als nächstes auszuführen ist. Den Befehl des Programms, das gerade an der Reihe ist, kopiert es in das Befehlsregisterer des Prozessors.

Ein Betriebssystem, das mehrere Programme quasi gleichzeitig ablaufen lassen kann, nennt man ein Multitasking-System.

Das ist eine tolle Sache, oder? Allerdings sollte man, je nach Leistungsfähigkeit des Rechners, diese Möglichkeiten nicht über Gebühr beanspruchen, denn sonst kann es passieren, dass der Rechner unnötig langsam wird. Der Grund ist, dass der Arbeitsspeicher in einem Rechner ja begrenzt ist. Das macht zunächst nichts, weil Windows, ohne dass du es merkst, auch dieses Problem geschickt umgeht:

Wenn Programme oder Daten in den Arbeitsspeicher geladen werden sollen, für die nicht mehr genügend Platz darin vorhanden ist, so kopiert Windows die gerade nicht benötigten Teile des Arbeitsspeichers auf die Festplatte und holt sie erst dann wieder zurück, wenn diese Speicheradressen von einem Programm angesprochen werden, wenn es also daraus lesen oder dorthin schreiben will.

Den Bereich auf der Festplatte, den Windows zum Zwischenspeichern des Arbeitsspeicherinhalts benutzt, nennt man Virtueller Arbeitsspeicher.
Dabei handelt es sich auch um eine Datei, das sogenannte Swapfile (engl. swap = überschwappen; sprich: suopp; file = Datei).
Virtuell bedeutet so viel wie "nur in der Vorstellung vorhanden".

Die Größe dieses Bereichs kann man sogar einstellen, und zwar unter Start / Einstellungen / Systemsteuerung / System, Registerkarte Erweitert, Schaltfläche Systemleistungsoptionen. So lange alles läuft, sollte man daran allerdings nicht herumspielen!

Dieser Vorgang passiert, ohne dass du etwas davon merkst, außer dass er Zeit kostet.



6.2.1.3 Menüs, Symbole und Verknüpfungen Inhaltsverzeichnis
Index
6.2.1.5 Kontextmenü