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6. Bedienung |
Das Betriebssystem ist das Programm, das du für den Betrieb deines Rechners brauchst. Es ist die Schnittstelle zwischen den Ressourcen des Computers und dem Benutzer oder anderen Programmen.
Ressourcen - in klassischem deutsch würde man dazu Betriebsmittel sagen - sind der Prozessor, der Arbeitsspeicher, alle Laufwerke und an den Computer angeschlossene Geräte wie Bildschirm oder Drucker.
Betrieb des Rechners heißt zunächst einmal, Programme zu starten und "laufen zu lassen". Diese Programme steuerst du dann aber auch durch Eingaben mit der Maus oder der Tastatur, sie lesen oder schreiben Daten von CDs, Disketten oder Festplatten oder zeigen dir etwas auf dem Bildschirm an. Alle diese Möglichkeiten stellt das Betriebssystem den anderen Programmen und damit auch dir zur Verfügung.
Das Betriebssystem selbst ist auch ein Programm! Manchmal sind die Grenzen zwischen Betriebssystem und den anderen sogenannten Anwendungsprogrammen, fließend: Wenn du zum Beispiel eine Bilddatei von einer CD auf deine Festplatte kopieren willst, stellt dir das Betriebssystem die Möglichkeiten dafür zur Verfügung, ohne dass du ein extra Anwendungsprogramm dafür starten musst.
Egal wie wir es nun nennen, eines ist allen Programmen gemeinsam: Wenn der Computer sie ausführen soll, müssen sie im Arbeitsspeicher stehen, denn nur von dort kann der Prozessor den Code für den nächsten auszuführenden Befehl in sein Register laden!
Das Betriebssystem wurde beim Booten in den Arbeitsspeicher kopiert; das hast du in Kapitel 6.1 gelesen.
Den Vorgang, Programme oder Daten von einem Datenträger (Festplatte, CD, usw.) in den Arbeitsspeicher zu kopieren nennt man auch laden.
Wenn man davon spricht, ein Programm auszuführen, ist darin eingeschlossen, dass es zunächst geladen wird, denn anders kann man es nicht starten.
Ein Programm zu starten bedeutet, den Befehlszähler - du erinnerst dich: Das ist das Register in der CPU, das die Adresse der Speicherzelle enthält, in der der nächste auszuführende Befehl steht - auf den ersten Befehl des Programms zu stellen.
Wenn wir nun ein Anwendungsprogramm ausführen wollen, um zum Beispiel ein Bild zu bearbeiten, dann müssen wir als erstes dieses Bildbearbeitungsprogramm in den Arbeitsspeicher laden. Wie geht das? Dazu muss uns das Betriebssystem die Möglichkeit geben!
Bei alten Betriebssystemen wie zum Beispiel DOS (englisch für Disk Operating System, übersetzt: Disketten-Betriebssystem), passierte das, indem man den Namen der Datei, die das Programm enthielt, und das Verzeichnis, in dem sie zu finden war, eintippte. An der Endung des Dateinamens .exe (oder .com) erkannte der Computer, dass es sich um ein Programm handelte, das er ausführen soll. (Erinnerst du dich? In Kapitel 5.1.3.4.2 stand dazu schon etwas.)
Experiment 8: Programme starten durch Texteingaben
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Schon mit Nummer 4 des Experiments hast du gesehen, dass man Programme durch Eingabe ihres Dateinamens starten kann, denn auch cmd ist nichts anderes als ein Programm! Genau wie edit, das du danach gestartet hast.
Du kannst dir vorstellen, dass es ziemlich mühsam ist, immer genau zu wissen, wie denn das Programm heißt, das man gerade ausführen will und vor allem wo es steht; auch das Tippen ist ein wenig lästig. Deswegen waren damals Computer eher etwas für Freaks. Damit das nicht so blieb, und die ganze Sache etwas komfortabler wurde, hat man sich etwas Pfiffiges einfallen lassen:
Diese gute Idee ist, dass man alles was das Betriebssystem wissen muss, um ein Programm zu starten, also vor allem den Dateinamen und die Pfadangabe, in einer anderen kleinen Datei speichert.
Solche kleinen Dateien, in denen nur Hinweise auf andere Dateien (Programm- oder Datendateien) stehen, nennt man Verknüpfungen.
Dem Betriebssystem hat man beigebracht (= man hat es so programmiert), dass das Doppelklicken auf eine solche Verknüpfung das selbe bedeutet, als wenn der Benutzer den Inhalt der Datei eingetippt hätte. Aber damit sind wir schon mitten in der Benutzerschnittstelle:
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6.2.1 Windows Benutzerschnittstelle |