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7. Software7.2 Textverarbeitung |
Wenn wir mit dem Drauflosschreiben fertig sind, wenn also der eigentliche Text eingetippt ist, dann können wir uns Gedanken darüber machen, wie dieser Text erscheinen soll:
Wie groß sollen die Seitenränder sein?
Welche Schriftart und -größe?
Welchen Abstand sollen die Zeilen und Zeichen voneinander haben?
Wo sollen Tabellen oder Bilder platziert werden?
Alle diese Fragen können wir uns jetzt stellen!
a a a | Verschiedene Schriftarten: Arial, Times, Courier |
a a a | Verschiedene Schriftgrößen: 12, 16, 18 Punkte |
a a a | Verschiedene Farben |
Fett, kursiv, unterstrichen, ... | |
durchgestrichen, doppelt durchgestrichen, schattiert, ... | |
Outline, Relief, Gravur, ... | |
Kapitälchen, hochgestellt, tiefgestellt, ... |
Tabelle 11: Zeichenformatierungen
Tabelle 11 zeigt dir verschiedene Möglichkeiten, wie du in Word einen Buchstaben darstellen kannst - und diese Tabelle ist noch nicht einmal vollständig!
Unsere Ausgangsfrage lautete aber (noch) nicht, wie man gestalten kann, sondern was! Wir haben in der Tabelle den Buchstaben "a" gestaltet. Natürlich hätten wir auch "b", "x", "1" oder jedes beliebige andere Zeichen nehmen können. Wir haben also ein Zeichen gestaltet! Alle gezeigten Darstellungsarten sind Eigenschaften eines Zeichens.
Man nennt solche verschiedenen Darstellungsarten auch Format oder Formatierung. Im Beispiel handelt es sich um Zeichen-Formatierungen.
Das Zeichen ist die kleinste Einheit in einem Text. Dann kommen Wörter und dann Sätze. Kann man sich Eigenschaften ausdenken, die sich auf Wörter oder Sätze beziehen?
Mir fällt nur eine ein: Die Sprache! Auch die kann man in Word einstellen, denn das ist für die Rechtschreib- und Grammatikprüfung wichtig. Mit der Formatierung (also dem Aussehen des Textes) hat die Sprache allerdings nichts zu tun.
Die nächstgrößere Einheit, der man Format-Eigenschaften zuweisen kann, ist deshalb der Absatz:
Ausrichtung eines Absatzes: | Einzüge und Abstände: | |
Dieser Absatz ist linksbündig ausgerichtet, das bedeutet, dass die linke Kante durchgängig ist, während an der rechten Seite die Zeilen enden, wie es gerade auskommt. | In diesem Absatz ist die erste Zeile anders formatiert als der Rest des Absatzes, weil sie ein Stück eingerückt ist. | |
Umgekehrt werden bei einem rechtsbündig ausgerichteten Absatz die Zeilen so verschoben, dass rechts eine glatte Kante entsteht. Links- und rechtsbündige Ausrichtung nennt man auch Flattersatz, im Gegensatz zum Blocksatz. |
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Beim Blocksatz richtet Word die Worte so aus, dass beide Kanten des Absatzes ausgerichtet sind. Die unterschiedlichen Längen der Zeilen werden durch verschiedenen Abstände zwischen den Worten ausgeglichen. | Man kann auch angeben, dass in einem Absatz, die Zeilen einen größeren (oder auch kleineren) Abstand haben sollen, wie dieses Beispiel hier zeigt. | |
Die vierte Möglichkeit einen Absatz auszurichten ist "zentriert", also sozusagen Flattersatz an beiden Enden. |
Tabelle 12: Absatzformat Ausrichtungen, Einzüge und Abstände
Tabelle 12 zeigt dir verschiedene Beispiele, welche Eigenschaften (Formatierungen) man Absätzen zuweisen kann. Die Tabelle zeigt Ausrichtungen, Einzüge und Abstände, es gibt aber auch noch Absatzformatierungen, die sich nicht so ohne weiteres zeigen lassen: Zum Beispiel kann man einstellen, dass innerhalb eines Absatzes kein Seitenwechsel erfolgen darf, oder dass vor dem Absatz auf jeden Fall eine neue Seite beginnen soll. Du erkennst, dass das wirklich Eigenschaften sind, die man nicht einem Zeichen zuweisen kann.
Wenn du die Anzeige von Sonderzeichen eingeschaltet hast, kannst du das Zeichen für einen Absatzwechsel überall dort sehen, wo du die Eingabetaste gedrückt hast. Es sieht so aus: . Du kannst dir vorstellen, dass alle Formatierungen eines Absatzes in diesem Zeichen gespeichert werden. Wenn du es löscht, gehen auch die Formatierungen verloren; es gelten dann diejenigen des Absatzes, zu denen der Text dann gehört.
Gibt es noch größere Einheiten, denen man Eigenschaften zuerkennen kann? Selbstverständlich: Die Seite! Man muss dem Textverarbeitungsprogramm doch sagen können wie groß das Papier ist, auf dem man drucken möchte, und ob der Text darauf quer oder längs erscheinen soll! Auch wie viel Rand man oben, unten, links und rechts lassen will ist wichtig - nicht nur weil Lehrer immer viel Wert darauf legen, damit sie ausreichend Platz für ihre Korrekturen haben. Wenn man ein Dokument beispielsweise zusammenheften möchte oder sogar ein Buch daraus werden soll, ist es ganz gut, wenn man am linken Rand etwas mehr Platz für die Bindung lässt, und wenn das Papier des Buchs beidseitig bedruckt werden soll, wie man das ja normalerweise macht, dann müssen die ungeraden Seiten am linken und die geraden Seiten am rechten Rand mehr Platz haben; auch das kann Word.
In dem Buch, das dieser Text ursprünglich war, findest du in der Kopfzeile jeder Seite die Überschrift des Hauptkapitels, zu dem sie gehört. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das von Hand auf jeder Seite einzutragen, sondern das ist eine Kopfzeile. Kopfzeilen werden innerhalb eines Abschnitts auf jeder Seite gleich gedruckt. Damit haben wir schon das nächst höhere Element, dem wir Formate zuweisen können.
Neben den Kopf- und Fußzeilen ist ein Merkmal von Abschnitten die | Anzahl Spalten, in denen der Text dargestellt wird. Man kann mit Word | nämlich auch wie in einer Zeitung schreiben! |
Innerhalb eines Abschnitts haben alle Seiten das gleiche Format. Insofern gehören das Seiten- und Abschnittsformat zusammen.
Es gibt aber auch fortlaufende Abschnittswechsel, die ohne Seitenwechsel auskommen. Damit kann man zum Beispiel die Spaltenzahl verändern.
Über dem Abschnitt kommt nur noch das Dokument selbst. Auch ihm sind Eigenschaften zugeordnet, die aber nichts mit der Gestaltung des Textes zu tun haben; zum Beispiel der Dateiname, wer es geschrieben hat usw.
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7.2.3 Die Funktionen von Word |